Ende Juni bin ich in meiner Funktion als wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion gemeinsam mit Torsten Burmester nach Wien gereist. Unser Ziel: Der direkte Austausch mit Wiener Expert:innen zur dortigen Wohnungspolitik – einem Modell, das europaweit als Erfolgsbeispiel gilt.
Wien zeigt eindrucksvoll, dass bezahlbarer Wohnraum für alle keine Utopie sein muss. Rund 1 Million Menschen, also etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung, leben in Wien in geförderten Wohnungen. Das sogenannte »Wiener Modell« sorgt nicht nur für bezahlbare Mieten, sondern auch für eine soziale Durchmischung in den Stadtvierteln, hohe architektonische Qualität und funktionierende Quartiere.
Besonders beeindruckt hat mich der symbolische Spatenstich für ein neues Bauvorhaben mit über 2.000 Wohnungen, eine Größenordnung, von der wir in Köln aktuell nur träumen können. Wien zeigt, wie eine konsequente, gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik auf Dauer Entlastung schafft.
Im Gespräch mit Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig (SPÖ) wurde deutlich: Der politische Wille, langfristig in öffentlichen Wohnbau zu investieren, ist entscheidend. Auch der Austausch mit dem deutschen Botschafter in Wien war aufschlussreich. Er beschrieb sehr treffend den Unterschied zur Situation in Deutschland: Während in Köln viele Menschen in einem angespannten Wettbewerb um Wohnraum stehen, begegnet man in Wien einer spürbaren Gelassenheit, weil Wohnen dort als Grundrecht verstanden und entsprechend politisch gestaltet wird.
Solche Reisen unternehme ich nicht zum Selbstzweck. Sie sind wichtig, um konkrete Lösungen kennenzulernen und Impulse für unsere Stadt mitzunehmen.
Köln steht vor großen wohnungspolitischen Herausforderungen und ich bin fest entschlossen, alles dafür zu tun, dass wir auch hier mutiger, ambitionierter und sozial gerechter bauen und gestalten.
